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Entstehung des Verein für Kultur- und Denkmalpflege

Die Baupolitik der DDR, die sich auf die Errichtung von Neubauten konzentrierte und die Erhaltung von historischer Bausubstanz mit der Bereitstellung der hierzu erforderlichen Baumaterialien vernachlässigte hatte zur Folge, dass selbst kulturhistorisch wertvolle Bauten dem Verfall und dem Abrisse preisgegeben wurden.

 

Verantwortungsvolle Historiker und Architekten versuchten zu retten und zu bewahren, aber auch ihrem Wirken waren Grenzen gesetzt Der Hinweis auf die Unwiederbringlichkeit und den Wert von kulturhistorisch einzigartigen Bauwerken wurde überhört. Trotz dieser Widerstände fanden sich überall, meist im Rahmen des Kulturbund der DDR Menschen zusammen, die sich für bedrohte Bauten einsetzten und zumindest die Erfassung von Denkmalen und deren Schutz forderten. Verhindern konnten Sie nicht alles. Dem „Plan der sozialistischen Umgestaltung des Bauwesens“ ist das wohl bedeutendste Fachwerkhaus der Stadt Gardelegen, das „Weißes Roß“, Baujahr 1665, das in der Fachliteratur als größter erhaltener Fachwerkbau Gardelegens beschrieben wird, zum Opfer gefallen wie noch einige historische Fachwerkbauten im Zentrum der Stadt, wodurch fortan das Stadtbild durch Neubauten völlig verändert wurde.

 

Dieser unverantwortliche Umgang mit einem Baudenkmal gab Anlaß zur Empörung unter den Einwohnern der Stadt und gab den Anstoß zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Denkmalpflege“. Ziel dieser Arbeitsgruppe war es, bei Bauvorhaben und geplanten Sanierungsmaßnahmen in der Altstadt und im Umland den Baubehörden vor Beginn von Planungen und Baumaßnahmen beratend zur Seite zu stehen. Fachvorträge Erarbeitung von Denkmallisten, Besichtigungsfahren im Kreisgebiet gehörten ebenso zur ehrenamtlichen Arbeit, wie die Mühen bei der Bergung von Baumaterial, wie Biberschwänzen, Klosterformatziegeln und Formsteinen bei Abrissarbeiten.

 

1975 war mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Erhaltung der Denkmale in der DDR auch eine wichtige rechtliche Grundlage für die Arbeit der Denkmalpfleger geschaffen

 

Die Aufmerksamkeit für geschützte Denkmale in der Stadt und dem Umland wurde mit viel ehrenamtlichem Einsatz bis zur Wende im Jahr 1989 fortgeführt. Nun musste jedoch eine neue Form des Zusammenschlusses gefunden werden. Am 16. Januar 1991 trafen sich ehemalige Mitstreiter und neue Interessenten zur vorbereitenden Gründungsversammlung eines „Verein für Denkmalpflege“. Es wurde der Grundstock für unseren jetzigen „Verein für Kultur- und Denkmalpflege Gardelegen e.V. gelegt.

 

Der Gründungsort Kloster Neuendorf war ganz bewusst gewählt im Andenken an den unermüdlichen Heimatforscher Pfarrer Paul Pflanz. Er hatte gemeinsam mit Dr. Edwin Nitter und Paul Schumacher aus Gardelegen 1927 den „Verein für Heimatkunde im Kreise Gardelegen“ gegründet. Ziel unserer Arbeit ist es, den Bürgern und Besuchern der Stadt Gardelegen die unverwechselbaren Werte und die bedeutenden Kulturschätze nahe zu bringen, ihr Bewußtsein für den Erhalt zu wecken mit der Erkenntnis, dass diese Schätze unser gemeinsames Erbe sind und dass es in der Verantwortung aller liegt, diese zu bewahren.

 

In den Jahren unserer Arbeit haben wir durch Führungen, Informationsmaterial, Vorträge und Veranstaltungen immer mehr Bürger mit diesem Anliegen vertraut gemacht. Die Resonanz bei verschiedenen Veranstaltungen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind

 

Wir wünschen uns, dass unsere Arbeit viele Bürger anregt, an unserer Seite zu sein. Zögern Sie nicht, wir freuen uns auf neue Mitglieder.